Wann und wie Einbrecher zuschlagen – und wie man sich schützt

Pünktlich mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit warnt die Polizei regelmäßig vor Einbrüchen. Dass es morgens erst spät hell wird, gibt Dieben einfach mehr Zeit und zusätzliche Gelegenheiten. Betroffene eines Einbruchs sind schockiert, wie einfach der Einbruch manchmal ist. Wenn Hausbesitzer und Mieter wissen, wann und wie Einbrecher zuschlagen, können sie sich auch besser dagegen schützen. Beim Thema Einbruchschutz kommt es auf technische Hilfsmittel und finanzielle Vorsorge an. Doch welche sind das und was ist bei der Nutzung genau zu beachten?

wann und wie Einbrecher zuschlagen: Bild zeigt Überwachungskameras an Hauswand
Wie funktioniert wirksamer Einbruchschutz? Es gibt viele Maßnahmen, die es Einbrechern schwerer machen können. Bildquelle: @ Scott Webb / pexels.com

Finanzielle Absicherung bei Einbruch: die Hausratversicherung

Gegen Einbruch und Diebstahl gibt es leider keinen 100-prozentigen Schutz. Für Betroffene, die in einer durchwühlten Wohnung stehen, ein schwacher Trost. Was diese Erfahrung auf emotionaler Ebene auslöst, ist eine Sache. Gegen den finanziellen Aspekt ist allerdings ein Kraut gewachsen – in Form der Hausratversicherung.

Im Ernstfall ersetzt sie den Schaden am Hausrat in Höhe der vereinbarten Versicherungssumme. Gedeckt werden nicht nur Einbruch/Diebstahl und Vandalismus – auch Überspannungsschäden, Wasserschäden oder Elementarschäden gehören zu den Leistungsfällen einer Hausratversicherung – müssen teilweise aber separat beantragt werden.

Achtung: Beim Abschluss der Verträge ist darauf zu achten, wie sich die Schadenshöhe ermittelt. Hier ist neben der genauen Ermittlung mittels Inventarverzeichnis auch die pauschale Leistung über eine Quadratmeter-Pauschale versicherbar. Bei Umzügen muss die neue Wohnfläche dem Versicherer mitgeteilt werden. Ein zweiter wesentlicher Punkt ist die Leistung nach dem Neuwertprinzip. Erstattungen nach dem Zeitwert lassen immer Versicherungslücken offen.

Kleiner Tipp: Wer beim Beitrag sparen will, kann allein über die Zahlweise den Rotstift ansetzen – ohne dabei auch nur 1 Cent bei den versicherten Leistungen zu sparen.

Diebstahlsicherung: welche Maßnahmen helfen wirklich?

Vorsicht ist besser, als den Schaden regulieren zu müssen. Mieter und Eigentümer können sehr viel tun, um es Langfingern schwer zu machen. Fenster und Türen, die nicht so einfach zu überwinden sind, gehören genauso zum Diebstahlschutz wie die Überwachung.

1. Sicherheitsklasse für Fenster & Türen: so haben Einbrecher es schwerer

Über Fenster und Türen verschaffen sich Einbrecher Zugang. Daher gilt: Beim Verlassen der eigenen vier Wände alle Fenster schließen und nicht auf kipp lassen. Auch die Balkon- und Terrassentüren kontrollieren. Die Haustüre immer abschließen. Für Sicherheit sorgt der Einbau von Fenster und Türen mit hoher RC-Klasse (Resistance Class). Über diese Skala bis RC 6 wird die Widerstandsfähigkeit – basierend auf den Normen EN 1627 bis EN 1630 definiert. Im privaten Wohnbereich gilt RC 3 bereits als sehr hoch. Bei Türen und Fenstern mit sehr niedrigen RC-Klassen (RC-Klasse 1) können Hausbesitzer zumindest im Erdgeschoss darüber nachdenken, aufzustocken.

2. Video-Überwachung: ein zweischneidiges Schwert

Ein zweiter Baustein für mehr Sicherheit liegt in der Überwachung. Der Klassiker ist an diesem Punkt die Video-Überwachung. Mittels Kameras wird die Umgebung – etwa ein von der Straße abgewandter Garten – beobachtet.

Achtung: Im Rahmen der Video-Überwachung sind immer die Persönlichkeitsrechte von Nachbarn und Passanten zu beachten. Darüber hinaus kann das Schild „Achtung, Video-Überwachung“ Langfinger auch zum Diebstahl einladen. Einfach, weil damit ein höherer Wert in den eigenen vier Wänden suggeriert wird.

3. Smart Home: Sicherheit durch moderne Technik

Im modernen Eigenheim sind viele Geräte miteinander vernetzt. Dass im Smart Home Fensterläden oder Licht ferngesteuert werden kann, lässt sich nutzen. So erwecken die Bewohner auch aus der Ferne den Eindruck, dass jemand zu Hause ist.

Parallel lässt sich dank Smart Home auch der Innenraum einfach überwachen. Dies schließt eine Kopplung aus Bewegungsmelder und Videoaufnahme ein. Sobald das System Bewegung registriert, kann ein stiller Alarm aufs Handy und zu Sicherheitsdiensten ausgelöst werden. Mit den Bildern lassen sich die Einbrüche aus der Polizeistatistik – 2021 kamen auf 100.000 Einwohner 53 Delikte – nicht verhindern, aber ein Beitrag zur Aufklärung leisten.

Fazit: Einbrüche verhindern und aufklären

Jedes Jahr passieren in Deutschland Tausende Einbrüche. Diebe haben es auf Geschäfte und private Wohnungen abgesehen. Besonders hier hinterlassen die Delikte Spuren. Betroffene sind traumatisiert, wie so etwas in der eigenen Wohnung passieren kann. Mit den richtigen Mitteln – wie Türen einer hohen RC-Klasse und moderner Technik – machen es Eigentümer den Langfingern schwer. Und die Hausratversicherung trägt dazu bei, den finanziellen Schaden eines Einbruchs (inklusive Vandalismus am Hausrat) aufzufangen.

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