Was uns bewegt – KFW-Zinssenkung – wo bleibt der Bauturbo? Rendite mit Miete ist notwendig

Was uns bewegt – KFW-Zinssenkung – wo bleibt der Bauturbo? Rendite mit Miete ist notwendig

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Für alle, die einen klimafreundlichen Neubau kaufen möchten, gibt es gute Nachrichten von der KFW-Bank. Diese hat den Kreditzins in den Förderprogrammen 297 und 298 gesenkt:

KFW-Zinssenkung

Das zinsgünstige Darlehen über 150.000 Euro gibt es jetzt schon ab 1,13% effektivem Jahreszins. Die Redaktion von wohnung-jetzt.de hat schon mehrfach über die Förderprogramme berichtet und rät Immobilienkäufer dazu, sich gründlich über die Richtlinien für die Förderkredite zu informieren.

Auch Kapitalanleger können mit zinsgünstigen KfW-Krediten Neubauobjekte für die Vermietung erwerben. In Kombination mit den neuen Sonderabschreibungen sind zuletzt die steuerlichen Vorteile deutlich verbessert worden. Mehr Infos dazu bietet unser Artikel KfW-Kredit für Vermögensaufbau nutzen und aktuelle Angebote gibt es auf unserer Partnerseite Kapitalanlagen.

In der Immobilienwirtschaft wächst die Skepsis, ob es mit dem angekündigten Bauturbo klappt. Insgesamt werden höchstens positive Signale, nicht jedoch massive Fortschritte gesehen. Inzwischen sind alle Problempunkte offen gelegt.

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Der Wohnungsmarkt kommt nicht in Schwung. Wo bleibt der Bauturbo? 

Wo bleibt der Bauturbo?

Damit es mit dem Bauturbo – also einer raschen Versorgung mit Wohnraum gelingen kann, muss es in Deutschland wieder möglich werden, rasch und kostengünstig zu bauen – das fordert die Wohnungswirtschaft:

  • Baugenehmigungen sollten rasch vergeben werden,
  • Bauauflagen und DIN-Vorschriften sollten zügig verschlankt und vereinfacht werden – was nicht benötigt wird, kann weg. Hier wäre mehr Pragmatismus nötig.
  • Serielles Bauen bietet die Möglichkeit, zeitsparend und kostengünstig zu bauen, wenn man z.B. Bauprojekte bündeln könnte. Das scheitert jedoch schon daran, dass länderübergreifend unterschiedliche Bauvorschriften gelten.
  • Finanzierungen sollten sich am tatsächlichen (realistischem) Bedarf und nicht an politischem Wunschdenken orientieren. Anstatt schwach nachgefragte Konzepte für Geringverdiener zu entwickeln, sollte man sich auf die Akteure am Wohnungsmarkt konzentrieren, die zügig eine Hebelwirkung erzeugen können. Zwar ist es wünschenswert, dass sich auch Geringverdiener ein Eigenheim leisten können. Nur mit günstigen Förderkrediten allein wird das nicht funktionieren, wenn nicht gleichzeitig günstiges Bauland und bezahlbare Baupreise am Wohnungsmarkt erhältlich sind. Genossenschaften zu fördern und sie mit günstigem Bauland zu versorgen könnte schneller und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Was bisher umgesetzt wurde:

Sonderregelung für schnelleren Wohnungsbau: danach können Städte und Gemeinden auf die Aufstellung eines Bebauungsplans verzichten. Dieser benötigt oft mehrere Jahre, bis dann endlich gebaut werden kann.

Fazit: das war hoffentlich erst der Anfang!

Wir fordern: Vermietung vereinfachen – Mietzins ist notwendig

Ein Dauerthema bei der Vermietung ist die zunehmende Bürokratie, das komplexe und oft als einseitig empfundene Mietrecht zugunsten von Mietern sowie komplexe Regeln rund um Mietspiegel und Mietpreisbremsen. Umfragen unter privaten Vermietern haben ergeben, dass hier oft Ernüchterung einkehrt und man nach einigen Vermietungserfahrungen eine Wohnung lieber an Verwandte oder gute Bekannte vermietet oder sogar ganz leer stehen lässt. Das findet in vielen Medien jedoch so gut wie keine Resonanz. Es nervt mich zunehmend, wenn einseitig über Wohnungsknappheit in den Medien berichtet wird, über steigende Mieten geschimpft wird und die Vermieter in die Ecke der bösen Buben gedrängt werden. Bei nicht umlagefähigen Betriebskosten, die allein schon 1-2 Monatskaltmieten betragen, bei nicht durch Kautionen gedeckten Renovierungskosten von mehreren 1.000 Euros bei jedem Mieterwechsel kann ich jeden Vermieter verstehen, der das Handtuch wirft und seine Wohnung verkaufen will.

Diskussion rund um den Wohnungsmarkt versachlichen

 

Keine Rendite mit der Miete – das funktioniert nicht

Populismus schafft Anhänger, aber leider keine guten Lösungen: Wohnungen werden von Baufirmen gebaut mit der Absicht, sie mit Gewinn zu verkaufen. Wenn das nicht funktioniert, und ein Bauträger z.B. Verluste mit dem Bau erzielt, wird er sehr schnell vom Markt verschwinden.

Wer eine Wohnung z.B. als Altersabsicherung anschafft, um sich eine sachwertgestützte Rente aufzubauen, ist darauf angewiesen, dass die Wohnung „Rendite abwirft“, denn in den meisten Fällen wird die Immobilie mit Kredit gekauft und der muss schließlich mit Zinsen abbezahlt werden.

Fazit: Ohne Rendite kein Mietangebot

Ein Vermieter ist im Grunde ein Investor, der es Menschen ermöglicht, eine Wohnung bewohnen zu können, ohne sie kaufen zu müssen. Wenn Investoren den Wohnungsmarkt nicht attraktiv finden, werden sie auch nicht investieren und keine neuen Wohnungen schaffen.

Das dürfte den meisten Marktteilnehmern auch schlüssig sein, doch wenn die Stimmung von schlagzeilenheischenden Medien aufgeheizt wird, geht der vernünftige Mensch lieber in Deckung, als sich von aufgeregter Meinungsmache durch den Schlamm ziehen zu lassen.

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