Nachhaltig wohnen: Tipps für einen umweltbewussten Alltag

Klimaschutz geht uns alle etwas an. Wir alle tragen eine gewisse Verantwortung und sollten versuchen, unseren Alltag umweltfreundlicher zu gestalten. Das betrifft jeden einzelnen Lebensbereich – von der Mobilität über die Ernährung bis zum Wohnen.

Mehr Nachhaltigkeit im Alltag: Warum ist das so wichtig?

Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen in der heutigen Zeit. Schließlich geht es um die Zukunft des Planeten und damit auch um unsere Zukunft. Daher ist es wichtig, dass jeder einzelne seinen Konsum sowie seine Gewohnheiten überdenkt und seinen Alltag umweltbewusster gestaltet. Das geht zum Beispiel, indem man die Ernährung und das Reiseverhalten verändert. Und auch in puncto Wohnen kann man den Fokus auf mehr Nachhaltigkeit legen.

Durch einen umweltbewussteren Alltag können wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Der Fußabdruck dient als Indikator des Ressourcenverbrauchs. Er gibt die Fläche an, die für die benötigten Rohstoffe und die benötigte Energie erforderlich ist. Anhand des ökologischen Fußabdrucks kann man einen Überblick davon bekommen, an welchen Stellen man schon umweltbewusst handelt und an welchen man noch nachhaltiger werden kann.

nachhaltig wohnen, Bild zeigt geteiltes sofa mit markierten Punkten die den ökologischen Sitzabdruck zeigen
Nachhaltige Möbel – doch woran erkennt man sie?   Bild: AmbienteDirect

Nachhaltige Möbel: Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Besonders nachhaltig ist der Erwerb von gebrauchten Möbeln. Sie sind beispielsweise in Second-Hand-Läden, auf Flohmärkten oder im Internet, beispielsweise bei Kleinanzeigenmärkten erhältlich. Wer sich hingegen ein neues Möbelstück wünscht, sollte unter anderem auf das Material achten. Als umweltfreundlich gelten natürliche Materialien. Dazu zählt unter anderem Holz. Es ist ein nachwachsender, leicht recycelbarer Rohstoff, der bei der Herstellung von nachhaltigen Möbeln oft zum Einsatz kommt.

Zu beachten ist, dass nicht jedes Holz nachhaltig ist. So sollte man beispielsweise Tropenholz meiden. Der Transport dieses Holzes ist mit einem hohen CO2-Verbrauch verbunden. Außerdem erfolgt die Abholzung oft unter miserablen Sozial- und Umweltbedingungen. Es ist daher empfehlenswert, auf Möbelstücke aus heimischen Holzarten zurückzugreifen. Hierzu gehören beispielsweise Eiche, Ahorn, Kiefer, Fichte, Nussbaum und Buche. Als Alternative zu regionalem Holz bieten sich Möbelstücke aus recycelten Materialien, Wellpappe, Kork oder Bambus an. Bei Bambus sollte man jedoch die langen Transportwege bedenken.

Neben dem Material sollten Verbraucher beim Möbelkauf auf Gütesiegel achten. Ein Holzmöbelstück sollte mit dem PECF-Siegel, dem FSC-Siegel oder dem Naturland-Siegel versehen sein. Weitere wichtige Siegel für Möbel und Wohnaccessoires sind zum Beispiel:

  • GOTS
  • ÖkoControl
  • Blauer Engel
  • Goldenes M
  • GoodWeave

Wer sich nachhaltige Möbel wünscht, sollte zudem auf die Verarbeitung und Qualität achten. Das Möbelstück sollte möglichst langlebig und schadstoffarm sein. Wichtig ist zudem, dass die Möbel unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden und dass vom Abbau bis zum Transport verantwortungsbewusst mit allen Ressourcen umgegangen wird.

nachhaltig wohnen: Bild zeigt Holzparket und Sessel mit Holzfüssen und naturfarbenem Stoffbezug, daneben Kerzenständer aus Holz
Chick & Nachhaltig (Foto Shutterstock)

Strom und Wasser im Haushalt sparen: So gelingt es

Strom und Wasser sind wertvolle Ressourcen, mit denen wir schonend umgehen sollten. Das ist für die Umwelt wichtig und ermöglicht es, etwas Geld zu sparen. Nachfolgende Tipps können dabei helfen:

  • LED-Lampen oder Energiesparlampen verwenden
  • Das Licht in Räumen ausschalten, in denen niemand anwesend ist
  • Elektrogeräte bei Nichtgebrauch komplett vom Strom trennen
  • Den Backofen während des Gebrauchs möglichst nicht öffnen
  • Die Umluftfunktion beim Backofen verwenden
  • Mit Deckel kochen
  • Die Spülmaschine sowie die Waschmaschine möglichst nur im vollen Zustand einschalten und die Eco-Programme nutzen
  • Die Wäsche an der Luft trocknen lassen und auf einen Wäschetrockner verzichten
  • Einen Sparduschkopf in der Dusche oder Badewanne anbringen
  • Einen Strahlregler am Wasserhahn montieren
  • Das Wasser beim Shampoonieren, Einseifen oder Zähneputzen abstellen

Zudem lohnt es sich beim Kauf von neuen Elektrogeräten auf die Energieeffizienz zu achten. Wer also beispielsweise einen neuen Geschirrspüler, Fernseher oder Kühlschrank braucht, sollte einen Blick auf das Energielabel werfen. Oft sind energiesparendere Geräte mit einem höheren Kaufpreis verbunden. Langfristig lohnt sich die Anschaffung durch die geringeren Nebenkosten meist auch finanziell.

Richtig heizen: Wie funktioniert’s?

In der kalten Jahreszeit wird die Heizung viel genutzt. Wer hier Energie sparen möchte, sollte auf eine gute Isolierung der Fenster und Türen achten. Wichtig ist zudem das richtige Heizverhalten. Hierbei können digitale Heizungsthermostate helfen. Sie ermöglichen die Programmierung der gewünschten Raumtemperaturen zu den entsprechenden Tageszeiten. Bei der Wahl der Temperatur sollte man bedenken, dass bereits durch eine Temperatursenkung von einem Grad Celsius eine Energieeinsparung von sechs Prozent möglich ist.

Dementsprechend lohnt es sich, Wollsocken und einen warmen Pullover anzuziehen und die Temperatur etwas zu senken. Auch eine Wärmeflasche, ein Kirschkernkissen oder eine Heizdecke können Wärme spenden und eignen sich fürs Sofa oder Bett. Weiterhin ist es sinnvoll, den Verlust von Wärme nach Möglichkeit zu verhindern. Neben isolierten Fenstern helfen Teppiche und dicke Vorhänge oder Rollläden. Eigenheimbesitzer sollten zudem die Umrüstung auf ein umweltfreundlicheres Heizsystem, wie eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe, in Erwägung ziehen.

Neben dem richtigen Heizverhalten ist das richtige Lüften entscheidend. Es ist nicht ratsam, die Fenster zu kippen. Besser ist es, sie mehrmals pro Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten vollständig zu öffnen. Das ermöglicht einen schnelleren Luftaustausch. Wichtig ist, die Heizung während des Lüftens auszuschalten.

Recycling, Upcycling & Müllvermeidung

In Deutschland verbraucht jeder Mensch mehrere hundert Kilogramm Abfall pro Jahr. Damit dieser wiederverwendet werden kann, ist es wichtig, ihn richtig zu entsorgen. Dementsprechend ist die richtige Mülltrennung ein weiterer Aspekt, mit dem man den Alltag umweltbewusster gestalten kann. Neben dem Haushaltsabfall sollte man auch Kleidung und Elektrogeräte richtig entsorgen. Denn auch diese Produkte können recycelt werden.

Vor dem Wegwerfen sollte geprüft werden, ob sich die Textilien oder Elektrogeräte noch weiterverwenden lassen. Sind sie noch in gutem Zustand, besteht die Möglichkeit, sie zu verschenken oder zu verkaufen. Falls sie kaputt sind, kann man sie eventuell reparieren – beispielsweise in einem Repaircafé. Bei einem alten Möbelstück kommt gegebenenfalls auch eine Restaurierung in Frage. Alternativ besteht die Möglichkeit, Teile des Möbels anderweitig zu verwenden. Aus den Schubladen eines alten Schreibtischs lassen sich beispielsweise schöne Regale herstellen.

Doch auch andere Produkte können upgecycelt werden. Ein Einmachglas kann zum Beispiel zu einem Windlicht oder einer Vase werden. Nachfolgend haben wir ein paar weitere Ideen zusammengetragen, mit denen sich etwas Müll im Haushalt vermeiden lässt:

  • Dauerbackfolie statt gewöhnlichem Backpapier
  • Stofftücher statt Papierküchentücher
  • Wachstücher statt Frischhaltefolie
  • Leitungswasser statt in Flaschen abgefülltes Wasser
  • Stofftaschen sowie Obst- und Gemüsebeutel statt Tüten aus Kunststoff
  • Feste Shampoos, Duschgele und Seifen
  • Selbstgemachte Putzmittel

Bestimmte Produkte, wie Werkzeuge, Gartengeräte, Kleidungsstücke oder Küchengeräte, kann man sich auch ausleihen, anstatt neu zu kaufen. Das ist platzsparend, umweltfreundlich und teils günstiger. Gegebenenfalls macht es auch Sinn, sich bestimmte Gegenstände, wie einen Akkubohrer oder einen Rasenmäher, mit den Nachbarn zu teilen.

Unser Fazit: nachhaltige Produkte auch beim Wohnen werden immer wichtiger. Man muss ja nicht gleich den kompletten Lifestyle umkrempeln – aber wer sich mit dem Thema befasst, entdeckt auch neue Inspirationen. Was uns hier inspiriert hat ist Kork – und die Dauerbackfolie wird definitiv in unsere Küchen einziehen.

Autor: Redaktion wohnung-jetzt.de

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