Vorbereitung für den Notfall: Diese Dinge sollten zuhause bevorratet werden

Die moderne Konsumgesellschaft bietet ein komfortables Angebot rund um Artikel des täglichen Bedarfs. Wer etwas benötigt, marschiert los und besorgt es. Auch spät abends, auch samstags und manchmal sogar, wenn es ein Sonn- oder Feiertag sein sollte. Aber was, wenn es nicht funktioniert? Eine Vorbereitung für den Notfall ist sinnvoll und mit wenig Aufwand möglich – wir sagen was zu tun ist:

Vorbereitung für den Notfall: Vorräte in der Wohnung sind sinnvoll
Bild zeigt Menschen vor Regal mit Einmachgläsern in der Küche
Notvorrat anlegen ist für jeden sinnvoll

Ausgangslage: Gerade durch das Coronavirus und dessen pandemischen Verlauf haben wir gelernt, dass der gewohnte tägliche Einkauf eigentlich einen Luxus darstellt. Ein Luxus, den ungewohnte Einflüsse durchaus stören. Zwischen Stromausfällen, Unwettern und körperlichen Beeinträchtigungen, etwa einem Beinbruch, gibt es durchaus auch verschiedene Gründe, nicht so regelmäßig einkaufen zu können, wie man es normalerweise gewohnt ist. Basierend auf den Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschreibt dieser Artikel, was und in welcher Menge es jederzeit in der Wohnung vorrätig sein sollte.

Vorbereitung für den Notfall: Was das Bundesamt rät

Katastrophen erfordern selbstverständlich besondere Maßnahmen. Diese empfiehlt und koordiniert auch teilweise das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Dieses Amt ist eine Bundesoberbehörde des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und ist den meisten wohl aus den Medien bekannt und weil das BKK beispielsweise auch das Warnsystem von NINA Warn-App & Co. betreut.

Von Spezialisten dieser Behörde sind Handlungsempfehlungen zusammengestellt worden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ratgeber sind Einkaufslisten, die aufzählen, was man unbedingt bevorraten sollte.

Natürlich meint das zunächst Ernstfälle, etwa Flutkatastrophen oder andere Bedrohungen. Dennoch nutzt das aber auch, wenn man sich beispielsweise das Kreuzband gerissen oder einen ansteckenden und hartnäckigen Infekt zugezogen haben sollte. Den Ratgeber rund um die persönliche Vorsorgeplanung findet man unter anderem auf deren Webseite.

Vorrat Zuhause anlegen: Getränke sind das A und O

Solche Bevorratungslisten stellen selbstverständlich Anregungen dar und sind individuell abwandelbar. Einiges von den Empfehlungen sollte man aber unbedingt beachten. So sind zwei Liter Trinkmenge täglich wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden sicherzustellen. Als Faustregel gelten zwei Liter pro Tag und Person. Diese Getränke sollten haltbar sein, also beispielsweise Mineralwasser. Wasser gilt als ideal, weil man es praktischerweise auch gut als Kochwasser einsetzen kann.

Essensvorräte genau planen


Das Bundesamt empfiehlt das Anlegen eines Vorrats, von dem man zehn Tage zehrt. Doch natürlich sind auch geringere Zeitspannen okay. Besser als nichts, formuliert es sogar das Bundesamt. Was man aber unbedingt wissen sollte: Von den Behörden erhalten gibt es die Empfehlung, einen Lebensmittelvorrat, der einem Wert von 2200 Kilokalorien entspricht, zu halten. Dies stellt den klassischen Ernährungsbedarf eines normalen Erwachsenen dar. Etwas differenziertere Werte stammen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der DGE. Den persönlichen Energiebedarf sollte man selbst mit Hilfe von verschiedenen Tools einschätzen können oder man bittet seinen Hausarzt darum.


Nahrung ausgewogen gestalten

Einseitige Ernährung sollte stets vermieden werden. Auch wer Pasta, Tomatensoße und Schokolade liebt – natürlich sollte der Vorrat nicht ausschließlich aus solchen Favoriten bestehen. Denn auch bezüglich eines Katastrophenfalls oder einer längeren Krankheit dient ausgewogene Ernährung sowohl der Gesundheit als auch dem Wohlbefinden.


Essen ohne Kochen

Besonders dann aber nicht nur, wenn das Stromnetz nicht funktioniert, kann der Herd und andere Küchengeräte nicht genutzt werden. Ein Vorrat, der beispielsweise ausschließlich Nudeln und Reis umfasst, nutzt dann natürlich wenig. Deshalb sollte er vor allem Nahrungsmittel enthalten, die auch ungekocht gegessen werden können. Beispiele: Obstkonserven, Müsliriegel oder Knäckebrot. Wenn die Elektrizität ausfallen sollte, bedeutet das auch, dass Kühlschrank und Gefriertruhe nicht einsetzbar sind.

Eingeschränkt, aber dennoch gesund ernähren?
Heute haben viele Menschen das Thema „gesunde Ernährung“ neu entdeckt. Obst und Gemüse nehmen dann selbstverständlich einen hohen Stellenwert ein. Insbesondere, wenn der Körper krank oder verletzt ist, benötigt er alle wichtigen Nährstoffe. Doch ob Erdbeben oder Bandscheibenvorfall – das Beschaffen von frischen Nahrungsmitteln aus der Natur dürfte dann nicht oder nur begrenzt umsetzbar sein. Wer keinen Garten oder Balkon besitzt, hat auch nicht die Möglichkeit, aus eigenem Anbau im klassischen Stil zu schöpfen. Tiefgefrorenes Obst und Gemüse stehen, wie bereits erwähnt, möglicherweise nicht zur Verfügung, wenn Kühlgeräte durch einen Stromausfall nicht arbeiten.

Frischgemüse stellt natürlich den Idealfall dar. Doch solche Optionen sind begrenzt. Innerhalb von Wohnräumen sind solche Vitaminlieferanten kaum anzubauen und lange haltbar sind sie selten. Aber natürlich bestehen Ausnahmen von dieser Regel. Auch können diverse Lebensmittel durch Einkochen, Fermentieren, Einlegen oder Trocknen haltbar gemacht werden.

Vorbereitung für den Notfall: einige Vorräte kann man selbst herstellen:
Bild zeigt getrocknete Tomaten auf Backgitter aus dem Ofen
einige Vorräte kann man selbst herstellen

Fensterbretter sind ideal, zum Kultivieren von Kräutern oder Kirschtomaten und auch andere Bereiche der Wohnung können durchaus für einen Anbau für den Selbstversorger im kleinen Stil genutzt werden. Nicht nur Erbsen und Bohnen, Radieschen oder Minigurken, Zwiebeln und Knoblauch lassen sich unter Umständen anbauen. Insbesondere helle, gut belüftete Wohnräume eignen sich prima. Hiervon profitiert man auch abseits von Ernstfällen.

Wie bereits angedeutet, sind vor allem eingekochte Lebensmittel eine kluge Strategie, wenn man aus unterschiedlichen Gründen für einen bestimmten Zeitraum keine Einkäufe tätigen kann. Als Alternativen zu den meist zuckerreichen Obstkonserven aus dem Handel dienen selbst eingemachte Kirschen und Zwetschgen, Birnen oder natürlich auch ein kultiger Klassiker: das Apfelmus. Der Vorteil solcher Strategien: Das Einmachglas erhält gesunde Vitamine und außerdem kann man selbst genau steuern, was enthalten sein soll und was nicht.

Vegetarisches und Veganes ausprobieren
Ob Pandemie, Naturkatastrophe oder Krankheit – solche Phasen sind auch ideal, um vegetarische und vegane Kost auszuprobieren. Das lohnt gleich dreifach. Einerseits sind Obst und Gemüse, Kerne und Nüsse, Saaten und Kräuter ein perfekter Mix, um sich rundum wohlzufühlen. Andererseits sind Nahrungsmittel ohne tierisches Fett, auch optimal, um während einer unfreiwilligen Einschränkung der Bewegung nicht ungewollt zuzunehmen. Und das Dritte: Nahrung ohne Tierleid schmeckt besonders gut.

Den Vorrat konsequent aufbauen
Rund um das Anlegen des Vorrats sind keinesfalls Hamsterkäufe ratsam. Als gute und erprobte Strategie empfiehlt auch das Deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, den Vorrat von passenden Nahrungsmitteln nach und nach aufzubauen. Das bietet den Vorteil, dass weder organisatorische noch finanzielle Belastungen ausufern. Ebenfalls ein toller Vorteil: Wenn man grundsätzlich solche Produkte isst, deren Haltbarkeitsdauer bald abläuft, hat man immer ein haltbares Sortiment verfügbar und vermeidet Abfälle.

Medikamentenvorrat und immer bereit für Erste Hilfe

Wichtige Medikamente sowie Verbandsmaterial sollte der Vorrat ebenfalls umfassen. Auch hier muss regelmäßig das Haltbarkeitsdatum geprüft werden. Ganz individuell sollte besser der Hausarzt beraten, der seine Patienten natürlich bestens kennt und deshalb präzise passende Beratung leistet. Das gilt vor allem dann, wenn Allergien oder chronische Krankheiten bestehen.

Vorbereitung für den Notfall: Medikamente nicht vergessen
Bild zeigt Frau mit offener Medikamentenschachtel
Vorrat an Medikamenten nicht vergessen

Vorräte über Lebensmittel hinaus
Natürlich umfasst das perfekte Vorratspaket auch Bedarfsgüter. Typische Beispiel dafür sind Duschgel, Shampoo und Zahnpasta, Toilettenpapier und Taschentücher, Putzmittel und eventuell Babynahrung und -windeln. Sollten tierische Freunde vorhanden sein, müssen natürlich auch deren Futter und sonstiges Zubehör, etwa Katzenstreu eingekauft und bevorratet werden. Hunde und Freigänger-Katzen belastet beispielsweise ein Lockdown besonders, weil er deren Bewegungsdrang hindert. Deshalb empfehlen wir auch spannendes Spielzeug, das den Fellnasen gefällt und gute Laune erzeugt.

Apropos gute Laune …
Nicht rauszugehen – das bedeutet unter Umständen einen belastenden Zeitraum. Nicht nur der Körper leidet schnell unter Bewegungsmangel. Auch für die Psyche ist er schlecht. Durch kluge Freizeitaktivitäten sind solche Einschränkungen besser auszuhalten.

Deshalb sollte man auch dafür einige Gegenständen bereithalten. Karten- und Brettspiele gefallen den meisten. Aber auch Bücher und Puzzles sind ideal, um sich bei Laune zu halten. Sollte das elektrische Netz funktionieren, sind natürlich auch Musik und Filme gut gegen Langeweile. Kinder macht man glücklich, indem man Papier und Malstifte bereithält.

Bildquellen:

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