Vorratshaltung & Notvorrat

Vorratshaltung in der Wohnung:
Was Sinn macht und wie es geht

In unserem kleinen Ratgeber rund um die Vorratshaltung haben wir sinnvolle Tipps und Informationen, damit sich jeder – unabhängig von seiner Wohnungsgröße – passend bevorraten kann.

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Vorratshaltung warum ist das sinnvoll?

Auch wenn die aktuelle Corona-Krise viele Menschen zum Nachdenken bringt, ob es vielleicht sinnvoll sein könnte, einen Vorrat an Lebensmitteln und Medikamenten anzulegen – – eine gut geplante Vorratshaltung bringt auch außerhalb von Notsituationen Vorteile und kann sogar noch Geld sparen.

Typische Situationen, für die Vorratshaltung als Vorsorge gedacht sind:

Plötzliche Krankheit:

Insbesondere Single-Haushalte sollten daran denken, ob im Fall einer Krankheit Freunde oder Nachbarn im unmittelbaren Umfeld kleine Hilfsdienste wie Einkauf und den Gang zur Apotheke übernehmen können. Wer keine greifbare Unterstützung am Wohnort hat, sollte unbedingt über Vorräte und eine Hausapotheke nachdenken.

Stromausfall:

Auch wenn bisher unsere Stromversorgung bis auf kleinere Störfälle sehr verlässlich ist, kann man den Fall eines Stromausfalls nicht ausschließen. Da in Wohnungen und Häusern fast nichts ohne Strom funktioniert, sind ein Vorrat an Kerzen und Zündhölzer oder eine Taschenlampe, ein kleiner Campingkocher und unverderbliche Lebensmittelvorräte hilfreich, wenn hier einmal der Ernstfall eintreten sollte.

Unterbrechung der Lebensmittelversorgung:

Im ländlichen Raum und an abgeschiedenen Wohnorten, die z.B. von nur einer Zufahrtsstraße abhängig sind, kann es eintreten, dass Straßen durch Überschwemmungen oder starken Schneefall unpassierbar werden. Dann sind Versorgungswege abgeschnitten und es kann dauern, bis der Nachschub wieder läuft.

Krisenvorsorge durch Vorratshaltung in der Wohnung

Erst vorbereiten, dann einkaufen

Zu einer guten Vorbereitung gehört, dass im ersten Schritt die Wohnung auf geeignete Lagerplätze durchsucht wird. Machen Sie einen Wohnungsrundgang und identifizieren Sie passende Lagerplätze.

Das sollten Sie bei der Auswahl von Lagerplätzen beachten:

Lagerung von Lebensmitteln grundsätzlich kühl, dunkel und trocken

Der Keller als Vorratsraum:

Warme und oder feuchte Keller eignen sich nur zur längerfristigen Lagerung von Konservendosen und gut verpackter Trockennahrung. Man sollte in regelmäßigen Abständen die Vorräte im Keller kontrollieren, Lebensmittel mit defekter Verpackung und abgelaufenem Haltbarkeitsdatum sind auszusortieren.

Der Balkon als Vorratsraum:

Grundsätzlich ist ein Balkon für die Bevorratung geeignet, man sollte jedoch direkte Sonneneinstrahlung und Erwärmung der Vorräte z.B. auf Südbalkonen vermeiden. Haltbare Lebensmittel gehören in Schränken sicher vor Insekten und Vögeln geschützt, damit sie im Ernstfall auch verwendet werden können.

Der Kofferraum als Vorratsraum:

Wer keinen Keller oder Balkon hat, denkt vielleicht darüber danach, den Kofferraum seines Autos zu verwenden. Das ist immer dann problematisch, wenn die Vorräte starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Auch sollte man bedenken, dass man es auch im Krankheitsfall noch zum Standort des PKW´s schaffen sollte. Grundsätzlich ist ein Kofferraum eher nicht geeignet.

Vorratsräume in der Wohnung:

In der Wohnung macht es am ehesten Sinn, Vorräte zu lagern, zumal man rasch auf die Vorräte zugreifen kann. Man sollte überlegen, wo die Wohnung zusätzlichen Stauraum bietet. Fast in jeder Wohnung gibt es die Möglichkeit, z.B. durch Aufsatzschränke weiteren Stauraum zu schaffen. Schauen Sie auch unter Schränke und Betten. Vielleicht bietet der Abstand zwischen Türstock und Decke noch Staumöglichkeiten? Wenn es nach oben Platz gibt, sollte man auch eine Haushaltsleiter anschaffen, die man auch im Krankheitsfall ohne Not verwenden kann.

Der Dachspitz als Vorratsraum:

Grundsätzlich ist auch ein Dachraum für die Lagerung von Vorräten geeignet. Wenn Sie den Dachraum aber sonst nicht nutzen, besteht die Gefahr, dass der Vorratsraum „in Vergessenheit“ gerät. Auch wenn der Dachspitz schlecht zugänglich ist, sollte man über alternative Lagerstätten nachdenken.

Der Platz für den Vorrat ist gefunden? Dann erstellt man eine Vorratsliste:

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In Notsituationen ist es außerdem gut, wenn wichtige Dokumente griffbereit sind und ein Gepäck rasch zusammengestellt werden kann.

Orientierungsgrößen wie Sie der Bund empfiehlt sind:

  • Der Vorrat sollte für 10 Tage reichen,
  • Pro Person sollte man mit ca. 14 Litern Flüssigkeit je Woche rechnen,
  • Keine Experimente – kaufen Sie das, was Sie sonst auch nutzen,
  • Sortieren Sie nach Haltbarkeitsdatum länger haltbare Lebensmittel nach hinten

Tipp:

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet hierzu zwei Listen an: einen Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen sowie Checklisten und Vorratsvorschläge als PDF-Dateien zum Download: www.bbk.bund.de

Die Vorräte sind angeschafft: Vorratsliste regelmäßig kontrollieren

Dazu führt man eine Vorratsliste, auf der die gekauften Vorräte mit Ablaufdatum und – falls kein Ablaufdatum vorhanden ist, mit Kaufdatum vermerkt werden.

Dann sollte man wenigstens 1 x pro Jahr die Vorräte anhand der Liste kontrollieren. Lebensmittel, die kurz vor dem Verfall stehen, sollte man verbrauchen und für Ersatz sorgen.

Vorteile der geplanten Bevorratung in der Wohnung

Sie sind nicht nur für eine Notsituation gut gewappnet. Sie können gelassener reagieren und sind nicht auf Hamsterkäufe angewiesen. Wer sich mit einer Notsituation frühzeitig befasst, bleibt unabhängig und ist auch weniger anfällig für Panikattacken.

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